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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 439

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 4. Begründung der habsburgischen Macht in Deutschland. 43!) schönere Reiche im Osten und Westen dazu. Jedoch geschah das Wachsthum der habsburgischen Macht nicht so schnell und nicht in ununterbrochener Dauer. Schon Rudolf mußte den Schmerz erle- den, daß die Fürsten sich weigerten, seinen Sohn Albrecht zu sei- nem Nachfolger zu erwählen. Als dann nach der kurzen und kläg- lichen Zwischenregierung Adolf's von Nassau (1291—98) Albrecht dennoch den Thron gewann, waren zwar alle seine Bestrebungen darauf gerichtet, seine Hausmacht zu erweitern und sie auch in anderen Gegenden Deutschlands zu begründen, aber ohne Erfolg. Auch die schönen Länder Böhmen und Mähren, welche er schon in seiner Hand zu haben meinte, mußte er in den Besitz eines andern Fürstenhauses (Luxemburg) übergehen sehen, und erst über ein Jahrhundert später durfte das habsburgische, durch manche schwere Führungen inzwischen vielfach geläuterte Fürstenhaus diese Gebiete als sein Eigenthum er- werben. Albrecht selbst erlebte noch eine empfindliche Minderung seiner schweizerischen Hausmacht, welche in ihrer weitern Entwicklung schon die spätere Trennung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Deutschland anzukündigen schien. Was jetzt Schweiz genannt wird, wurde vor Alters theils zu Burgund, theils zu Alemannien oder Schwaben gerechnet. Von Schwaben, dem hohenstaufischen Herzogthum, war seit 1097 das soge- nannte Oberalemannien abgelöst und kam an die Herzoge von Zäh- rin gen, welche die ganze südwestliche Ecke des jetzigen Deutschland sammt der Schweiz beherrschten. Das Haus der Zähringer starb aber 1218 aus, ohne daß wieder neue Herzoge eingesetzt wurden. Die bis- herigen Lehensleute der Herzoge, eine Anzahl Grafen, einige Bischöfe, Aebte und freie Städte wurden nun selbständig und erkannten nur noch den Kaiser als ihren Oberherrn an. Die Habsburger, als erb- liche Landgrafen des Aargau, waren zugleich Inhaber der Landvogteien in Uri, Schwyz, Unterwalden und einigen anderen Herrschaften ant Vier- waldstättersee. Die Bewohner dieser Gegend, welche bis auf wenige edle Geschlechter aus unfreien Männern bestanden, versuchten es nach König Rudolf's Tode sich von der habsburgischen Landgrafschast los- zureißen und als freie Landgemeinden sich freie Landgerichte unter ihren Landammännern anfzurichten, und traten deshalb zu einer Eidgenossen- schaft zusammen. Das gelang ihnen freilich während Albrecht's Re- gierung keineswegs nach Wunsch, aber unter der Regierung des nach- folgenden Königs Heinrich Vii. wurden ihre Forderungen ihnen doch größtentheils gewährt, und sie haben sie hernach gegen die erneuten Ansprüche der Habsburger mit Glück vertheidigt. Die allbekannte Ge- schichte von Tell's Apfelschuß und dem Landvogt Geßler hat sich freilich bei genauerer Forschung als eine Dichtung erwiesen. Aber die von jenem ersten Versuch einer Losreißung herbeigeführte Bewegung in der Schweiz hat gleichwohl eine bedeutende Nachwirkung gehabt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 443

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervvrtreten Frankreichs als Feind und Dränger rc. 443 nackte Eigennutz, die selbstsüchtige Vereinzelung, kühle Berechnung, ver- standesmäßige Abwägung des Maßes der zu gewährenden Freiheiten und Wohlthaten — vergebens sehnt man sich nach einem warmen Hauch der gegenseitigen Liebe und anhänglichen Vertrauens. Von Frank- reich ist die neuere kalte, selbstsüchtige, herzlose Staatskunst ausgegan- gen, und Philipp Iv. war ihr Vater. Er zuerst hatte ein Christen- reich losgelöst aus dem großen Verbände der ganzen Christenheit, nur dieses einigen Landes und seines Beherrschers Vortheil gesucht, unbe- kümmert um das Wohl und Wehe der gesammten übrigen Welt oder um die höheren sittlichen Güter der eignen Unterthanen. Mit schnel- len Schritten begann Frankreich der traurigen Rolle zuzueilen, den westlichen Staaten Europa's ein Führer zu werden zum Unglauben, zur Politik der Selbstsucht, zur Sittenlosigkeit, zum Abfall von Allem, was heilig und ehrwürdig ist. Es lagen zwar noch Zeiten schwerer Demü- thigung für Frankreich selber dazwischen, aber Philipp Iv. hat das Ziel klar genug für seine Nachfolger gewiesen, und sie haben seine Wei- sungen später wohl begriffen und angenommen. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger Deutschlands. Schon Philipp Iv. hatte die Gelegenheit benutzt, und während die Deutschen wieder durch innere Zerwürfnisse behindert waren, das Gebiet von Lyon, welches den Lehenrechten nach zum deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen und damit den Anfang gemacht aller jener kleinlichen Veruntreuungen und Beraubungen, durch welche die deut- schen Grenzen im Laufe der Jahrhunderte von den Ufern der Rhone bis an die Ufer des obern Rheins zurückgeschoben wurden. Ebenso machte er es in Flandern und Lothringen. Sodann hatte er den Papst gedrängt, einem französischen Prinzen, seinem Bruder, nach Albrech t's Tode die deutsche Königskrone zu verschaffen, und so sehr war da- mals schon der päpstliche Hof in der Gewalt des Franzosenkönigs, daß der Papst es gar nicht mehr wagte, die Forderung offen abzu- schlagen. Nur durch unwürdige List wußte er, den Wünschen des Königs zuwider, die Wahl auf den tapfern und unternehmenden Heinrich Vii. aus dem Hause Luremburg zu lenken (1308—1313). Nach dessen baldigem Tode trat in Deutschland anfangs durch eine zwiespältige Kaiserwahl (neben Ludwig von Bayern wurde Fried- rich von Oestreich erwählt), dann nach Fried rieh's Ueberwindung und Rücktritt durch die Unbeständigkeit, Charakterlosigkeit und das unweise Benehmen des Kaisers Ludwig eine Zeit ein, welche recht dazu gemacht schien, um das ganze Elend des päpstlich-französischen Uebermuths mit voller Wuth auf unser Vaterland fallen zu lassen.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 445

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger re. 415 Wir müssen hier noch besonders an zwei wichtige Erwerbungen deutscher Fürstenhäuser erinnern, welche zwar nur für jene Uebergangs- zeit gelten sollten und deshalb auch selber vorübergehend waren. Aber sie bereiteten doch die künftigen bleibenden Zustände vor und dienen zu- gleich zur Erklärung der Haltung und des Schicksals des Kaisers Ludwig. Das war nämlich die Erwerbung der böhmischen und mäh- rischen Lande durch das Haus Luremburg, und der Mark Branden- burg durch das bayerische Hauö Wittelsbach. Auf Böhmen und Mähren, sahen wir, hatten schon längere Zeit die östreichischen Habs- burger gewartet, aber es war ihnen für jetzt noch nicht beschieden. Sie sollten erst in den neu erworbenen östreichischen Landen tiefer unter sich wurzeln und sich läutern, ehe ihrer Hand das Größere vertraut würde. Dagegen konnte Kaiser Heinrich der Luxemburger gleich beim Antritt seiner Regierung seinen Sohn Johann mit dem böhmischen Reich belehnen, und so dem luremburgischen Geschlecht eine Hausmacht in Deutschland gründen, welche es ein ganzes Jahrhundert hindurch zu einem der mächtigsten und angesehensten Fürstengeschlechter erhob und lange Zeit auch in Besitz der Kaiserkrone erhielt. Schon jener Jo- hann, Heinrich's Vii. Sohn, würde ohne Zweifel seinem Vater in der Kaiserwürde gefolgt sein, wenn er nicht noch unmündig gewesen wäre. Aber Johann's Sohn, Heinrich's Enkel, war eben jener Carl Iv., aus den nach Ludwig's Tode die Kaiserkrone überging (1347) und bei vessen Geschlechts sie blieb bis 1437. Ludwig der Bayer aber hatte seine kaiserliche Gewalt nicht minder zur Erweiterung seiner Haus- macht benutzt. Das ehrenwerthe ballenstädtische Haus, welches seit Albrecht dem Bär die Markgrafschaft Brandenburg besessen und tressiich verwaltet hatte, war 1320 ausgestorben, und jetzt hatte der Kaiser seinen gleichnamigen Sohn Ludwig mit jenen großen und blühenden Gebieten belehnt — nicht zum Segen der Markgrafschaft. Während Ludwig's und der späteren bayerischen Markgrafen Verwal- tung (1324—73) sank das bisher so wohl gepsiegte und fröhlich sich entwickelnde Land durch die Feindschaft mächtiger Gegner, durch innere Zwistigkeiten, durch Nachlässigkeit und Untüchtigkeit der Fürsten in eine traurige Zerrüttung, die später schwer zu heilen war. Wie hätte es auch anders sein können, da sogar das Oberhaupt der Christenheit, Papst Johann Xxii., die rohen polnischen Slavenhorden, ja die heidnischen Lithauer in's Land rief und sie zu allen Verwüstungen, Greueln und Freveln ermuthigte, nur um dem verhaßten Kaiser Ludwig und dessen Sohn dem Markgrafen, desto empfindlicher« Schaden zu thun. Der Kaiser freilich säumte seinerseits auch nicht, dem Papst mit gleichem Maße zu messen. Aber seine Unternehmungen waren viel zu gewagt und unbedacht, als daß sie ihren Zweck hätten erreichen kön- nen. Sie wandten sich vielmehr wider ihn selber zurück. Ungewarnt durch das Beispiel Heinrich's Vii., der sich der italienischen Kaiser- herrlichkeit wieder einmal hatte gelüsten lassen und dadurch seinen frühen Tod herbeigeführt, ging auch Ludwig nach Italien, um den Papst im Mittelpunkte seiner Macht anzugreifen. Aber nachdem er sich dort von etlichen gebannten Bischöfen die Kaiserkrone hatte aufsetzen,

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 452

1859 - Lübeck : Rohden
452 Xxü. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthums. hat freilich sein roher und träger Sohn Wenzel wieder umgestürzt oder verfallen lassen. Doch blieb Böhmen noch immer eines der am meisten vorgeschrittenen deutschen Länder. Schwerer mußten es die Marken empfinden, daß die feste und weise Hand Kaiser Karl's nicht ntehr die Regierung führte. Sie kamen in die Hände Sieg- ln und's, der aber viel zu sehr mit der Erwerbung der ungarischen Krone beschäftigt war (er hatte die Erbtochter von Ungarn geheirathet) und seine deutschen Länder schmählich aussaugen und verkommen ließ. Aber dieser jammervolle Zustand sollte für die Mark Brandenburg nur Einleitung und Uebergang sein für eine desto schönere und bedeutungsvolle Zu- kunft, die mit dem Eintritt des glorreichen und gesegneten hohenzoller- schen Hauses begann. Unfähig, die Marken selber zu verwalten, in be- ständiger Geldverlegenheit und dem Burggrafen Friedrich mannig- fach verpflichtet, übergab Siegmund dem Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nürnberg, die Mark Brandenburg, erst nur pfandweise, dann 1415 als eignes Kurfürstenthum, ihm und seinen Erben mit allen Rechten eines deutschen Reichsfürsten und Erzkämmerers. Damals ahnte Siegmund schwerlich, wie schnell sein eigner Stamm ver- löschen und wie hehr und gewaltig der königliche Baum erwachsen werde, dessen erstes Reis er damals in den brandenburgifchen Boden senkte. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Pap st th ums. Schwerlich würde Deutschland den großen Umschwung seiner Verfassung, da es aus einem Lebenstaat zu einer Fürsten- und Stüdte- republik sich umgestaltete, so ungestört haben vollziehen können, wären nicht seine beiden alten Widersacher, Frankreich und die Päpste, voll- ständig nach einer andern Seite in Anspruch genommen und selbst in einem bedenklichen Rückgang ihrer Macht begriffen gewesen. Frank- reich war in einen schweren Krieg mit England verwickelt; denn der König Eduard Iii. behauptete nach dem Aussterben der Hauptlinie der Capetinger (1328), ein näheres ^Anrecht auf den französischen Thron zu haben als die Seitenlinie der Valois, und da nun König Philipp Vi. von Valois die englischen Besi- tzungen in Frankreich angriff (fast das ganze südwestliche Frank- reich gehörte damals dem englischen Könige), so entspann sich ein blutiger und langwieriger Krieg, der hauptsächlich auf fran- zösischem Boden ausgefochten wurde und das französische Reich mehr als ein Mal an den Rand des Verderbens brachte. In der furchtbaren Schlacht von Cressy 1346 sollen elf französische Prinzen und 1200 Ritter umgekommen sein. In der Schlacht von Poitierö 1356 wurde König Johann, der seinem Vater Philipp

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 468

1859 - Lübeck : Rohden
468 Xxii. §. 13. Erhebung der östreichisch-burgundisch-spanischen Macht. bereien, und ließ es sogar ruhig geschehen, daß Böhmen und Ungarn, welches Albrecht als Schwiegersohn Siegmund's von den Luxemburgern ererbt hatte, für eine geraume Zeit den Habsburgern wieder verloren ging. Ließ er doch sogar die Ungarn in sein Erb- land einbrechen und ihn selbst zur Flucht aus Wien und aus Oestreich zwingen! Und hätte man es denken sollen, von diesem schwachen, mehrmals gefangenen, jetzt vertriebenen länderlosen Monarchen, der in seinem ©reifenalter manches Jahr als ein armer Flüchtling von einer Stadt Deutschlands in die andere zog und sich von seiner Untertha- nen Tische speisen ließ, sollte ein Enkel stammen, der durch eine leichte Familienverbindung zwei neue mächtige Reiche zu den östrei- chischen Besitzungen des Hauses Habsburg hinzubrachte, und seinem Sohne eine Masse von Ländern überließ, welche die weiteste Aus- dehnung des frühem römisch-deutschen Kaiserthums noch übertraf, Italien, Spanien und die Niederlande in sich begriff und fern im Westen jenseits des Meeres die neu entdeckten Goldländer Amerika's unter das Scepter des deutschen Kaisers und Königs von Ungarn stellte. Von alten Zeiten her hatte es zwischen Deutschland und Frank- reich ein burgundisches Reich gegeben, welches seit den Zeiten der Karolinger seine eignen Könige hatte, hernach durch die übermächtigen salischen Kaiser mit dem deutschen Reiche vereinigt wurde, und endlich zum großem Theil wieder an Frankreich siel. Die südlicheren Theile dieses herrlichen Reichs, die sich früher zwischen Rhone und Alpen fast bis an das Mittelmeer erstreckten, hatten allmälig auch ihren alten Na- men verloren. Gegen den Ausgang des Mittelalters führten nur noch zwei Provinzen jenes erloschenen Reiches den frühem Namen, nämlich die Areigrafschaft Burgund (Franche Comté) und das Herzogthum Burgund (Bourgogne). Jenes war deutsches, dieses französisches Le- hen. Nun war es geschehen, daß die französische Herzogslinie, welche seit 1361 diese beiden Provinzen besaß, theils durch Heirath, theils durch Erbschaft oder Ankauf fast alle belgischen und niederländischen Landschaften erworben hatte, von Luxemburg, Flandern und Amiens an bis nach Holland, Geldern und Friesland hin. Nur das Herzog- thum Lothringen, welches ebenfalls halb deutsches, halb französisches Lehen war, unterbrach den Zusammenhang dieses großen und reichen Gebiets und schied die burgundischen Lande in zwei ungleiche Hälften. Deshalb hatte der letzte Herzog der burgundischen Lande, der kriegeri- sche Karl der Kühne, schon versucht, Lothringen zu erobern und dann sein Gebiet bis in die schweizer Alpen auszudehnen. Aber an der Tapferkeit der Schweizer war er vor Nancy zu Grunde gegangen (1477). Da fügte es sich nun, daß die einzige Tochter und reiche Erbin des söhnelosen Karl, Maria von Burgund, dem schon seit längerer Zeit bevorzugten Bewerber Maximilian von Oestreich,

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 436

1859 - Lübeck : Rohden
43g Xxii. §. 3. Deutschlands Wiedererhebung aus tiefster Verwirrung. mächtigen Herrn und wirklichen Obern mehr über sich leiden woll- ten, zwei Fremdlinge zu gleicher Zeit zu deutschen Königen erhoben wurden, der gelehrte Alfons von Cast i lien und der reiche Ri- chard von Cornwallis — da ging auch die letzte Spur einer wirklichen Königsgrwalt in Deutschland verloren. Freilich regiert haben diese fremden Fürsten, von denen der eine niemals, der andere nur auf kurze Zeit den deutschen Boden betrat, genug und übergenug in Deutschland. Besonders Richard bat genug Befehle erlassen, Urkunden ausgestellt, Schenkungen gemacht, Rechte verliehen, aber Alles auf Kosten des Reichs und zur Verminderung der könig- lichen Macht- Alle königlichen Vorrechte kamen nach und nach in die Hände untergeordneter Gewalten; die vornehmeren Fürsten wur- den so gut wie selbständig, und die geringeren wollten nicht Zurück- bleiben. Wie die Herzöge, Markgrafen, Landgrafen u. s. tt)., so wur- den auch die Bischöfe und Aebte reichsunmittelbar, d. h. sie galten selber als Herzöge und hatten die Grafenrechte in ihrem Gebiete, ohne daß irgend ein Höherer über ihnen gestanden hätte, außer dem König. Ja auch einzelne Genossenschaften, Vogteien und Städte er- langten dieselben Rechte. Alle organische Gliederung des Lehenreiches hörte auf, es blieb nur eine große Menge gleichberechtigter Fürsten und Stände neben einander. Aber in dem Uebermaß des Nebels lag auch die Noihwendigkeit und das Mittel der Heilung. So konnte es, das fühlte Jeder, nicht länger fortgehen, die „kaiserlose schreckliche Zeit" mußte ein Ende nehmen. Und wunderbar lenkte der Herr die Herzen der Wähler, als sie 1273 in Frankfurt zusammentraten, um den deutschen Landen ein neues Oberhaupt zu geben. Sie wollten einen ja nicht allzu mächtigen Mann, der ihnen mit dem vollen Nachdruck königlicher Machtfülle hätte entgegentreten können, und erwählten — Rudolf von Habsburg. Gerade dieser Mann aber war es, der nach Gottes wunderbarem Rathschluß nicht bloß dazu bestimmt war, eine neue, bessere Zeit über Deutschland herbei- zuführen, sondern auch jenes große und ruhmvolle Reich zu gründen, welches deutsche Sitte und Bildung bis tief in den fernen Osten verbreiten und Jahrhunderte hindurch die festeste Stütze unseres Va- terlandes sein sollte. An der biedern und frommen Heldengestalt Rud olf's von Habs- burg erwärmt sich wieder unser deutsches Herz. Das war ein Fürst von altem Schrot und Korn, ein Muster deutscher Redlichkeit und Treue, nüchtern, ernst, besonnen, strenggerecht und doch so mild, freund- lich und herablassend. Sein Andenken ist in unzähligen Liedern und

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 545

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 8. Ausbruch des dreißigjährigen Krieges, 1618. 845 bis 1590, der gewaltigste und thatkräftigste Papst, der seit langer Zeit auf dem Stuhl zu Rom gesessen) verwendeten unaufhörlich ihre rei- chen Gelvmittel zur Förderung der katholischen Interessen. Ihre Ge- sandten, ihre Nuntien fliegen unermüdlich hin und her. Ueberall . haben sie ihre Fäden eingeschlagen, überall sind sie um die Fürsten her geschäftig. Da, wo sie die Fürsten aus ihrer Seite haben, predigen sie dem Volk den unterthänigsten Gehorsam, wo aber der Fürst ein Ketzer ist, da predigen ste Aufruhr und Mord. Erst am Schlüsse des Jahrhunderts (1598) steigt der alte Monarch, dessen Seele ausschließend in den großen Entwürfen der katholischen Eroberungen sich bewegte, Philipp Ii., in's Grab. Ein Mann ohne Gefühl, ohne Verständniß, ohne Sehnsucht für irgend ein Anderes, was das menschliche Gemüth er- füllen könnte außer der Erhebung und Ehre der katholischen Kirche. Um ihretwillen hat er sein Land zu Grunde gerichtet, Geld und Men- schenblut fast mit wahnsinnigem Eifer vergeudet und die Waffen nicht eher aus der Hand gelegt, als bis die äußerste Erschöpfung seiner Staaten ihn nöthigte. Aber der blutigste Krieg entzündete sich erst nach seinem Tode. §. 8. Ausbruch des dreißigjährigen Krieges, 1618. Indem sich in Deutschland Alles zu einem Kampf zwischen den beiden Parteien, Katholiken und Protestanten, anließ, schienen in den östreichischen Erblanden die schwer bedrängten Evangelischen noch einmal ihr Haupt erheben zu können. Sie hatten dem Erzherzog Mat- thias, Bruder des Kaiser Rudolf, geholfen, eben diesen Bruder eines Theils seiner Länder zu berauben, ihm Ungarn, Oestreich und Mähren abzugewinnen. Dafür hatte er ihnen die Freiheit ihrer Re- ligion gewährleistet. Die Böhmen, welche drohten, Rudolf eben- falls zu verlassen, empfingen von diesem dieselben Zugeständnisse durch einen feierlichen Majeftätsbries. Desungeachtet brachen die Böhmen dem alten Rudolf die Treue und wandten sich gleichfalls dem Mat- thias zu. Matthias aber, der 1612 auch Kaiser geworden war, bestellte bei seiner eignen Kinderlosigkeit seinen Vetter Ferdinand zum Nachfolger in sämmtlichen Erblanden. Nun wußte man aber hinlänglich, wie der unerbittliche Ferdinand es in seinem Steiermark, Kärnthen und Kram mit den Protestanten gemacht hatte. Deshalb trugen die Böhmen Bedenken, ihn als ihren künftigen Herrn anzuer- kennen. Als er aber gar seine neue Stellung gleich dazu mißbrauchte, um den böhmischen Majeftätsbries zu verletzen, da erhob sich (1618, Mai) zu Prag eine Empörung gegen den kaiserlichen Statthalter. Die Jesuiten wurden aus dem Lande gejagt, alle Protestanten in Oestreich und im deutschen Reich zur Beihülfe aufgerufen, die kaiser- v. Rohden, Leitfaden. 35

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 357

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. §. 16. Eintritt der Mähren, Böhmen !I. Polen in die christliche Kirche. Z57 getroffen, daß die römische Form und Sprache bei den Mähren nicht in Vergessenheit gerieth, sondern allmälig wieder die Oberhand bekam und die slavischen Gottesdienste beschränkte. Trotz aller Versuche Svatopluk's, sich und sein Reich dem deutschen Einfluß wieder zu entziehen, trotz aller seiner Kämpfe gegen Ludwig des Deutschen Sohn und Enkel: Karl den Dicken (876—888) und Arnulf 887—899), sah er sich durch die römische Geistlichkeit wie mit un- widerstehlichen Klammern an das christliche Nachbarland gefesselt, und man sagt, daß der Mißmuth über die Erfolglosigkeit seines Stre- bens ihn endlich bewogen habe, die Regierung niederzulegen und seine letzten Tage als Einsiedler hinzubringen. Die furchtbaren Ma- gyarenkriege, die nun begannen und mit der Zertrümmerung des mähri- schen Reiches endeten, zerstörten zwar einen großen Theil der christ- lichen Schöpfungen wieder. Doch erstarkte allmälig die Macht und der christliche Sinn der Böhmen und es erweiterte sich das Gebiet des Böhmerherzogs so sehr, daß das Erzbisthum Prag mit mehre- ren untergeordneten Bisthümern seinen Bestand hinlänglich gesi- chert sah. Es dauerte übrigens noch geraume Zeit, bis ganz Böhmen (das heißt nach dem Zerfall des mährischen Reichs die jetzigen Länder Böh- men und Mähren) völlig für das Christenthum gewonnen war. Sehr lange kämpfte auch hier noch eine heidnische Partei gegen die Allein- herrschaft der christlichen Kirche. Der erste Böhmenherzog, der das Christenthum am Hofe feines Oberherrn, des Svatopluk von Mäh- ren, kennen gelernt und angenommen hatte, Borziwoi, wollte sogleich das Heidenthum aus seinem Land und Volk ausgerottet wissen. Aber die Heiden hatten noch die Uebermacht im Lande. Sie verjagten den christlich gewordenen Fürsten, und nur nach schweren Kämpfen ver- mochte er sich wieder in den Besitz seines Herzogthums zu setzen. Dieselbe Unentschiedenheit dauerte noch unter Borziwoi's Sohn Wratislav fort, und als dieser starb, 925, schien das Heidenthum wieder den vollständigen Sieg gewinnen zu wollen. Denn seine Wittwe Drahomira, die sich der Regierung bemächtigte, stellte sofort alle heidnischen Tempel und Götzen wieder her, ermordete ihre fromme Schwiegermutter Lud milla, die Wittwe Bor z i wo i's, und verfolgte alle Christen, besonders die Geistlichkeit in ihrem Lande. Eben so machte es ihr jüngerer Sohn Boleslav, der den ältern Bruder Wenzeslav, einen eifrigen Christen, aber untüchtigen Regenten, 938 vom Throne stieß, ermordete und mit allem Eifer das Heidenthum wie- der aufzurichten suchte. Aber die Hand des Herrn wußte ihn zu fin- den. Schwere Unglücksfälle brachen über ihn herein. Im Kriege ge- gen die Deutschen erlitt er eine Niederlage über die andere, in sein eignes Haus war Noch und Elend gedrungen. Gegen sein Lebensende beugte er sich, anfangs widerwillig, nachher in freier Ueberzeugung vor

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 438

1859 - Lübeck : Rohden
438 Xxii. §. 4. Begründung der habsburgischen Macht in Deutschland. §. 4. Begründung der habsburgischen Macht in Deutschland. Das hatte der verständige Rudolf bald erkannt, daß ein deut- scher König, der nicht selbst große eigne Besitzungen hat, bei den mächtigeren und begüterteren deutschen Fürsten nie zu einiger Geltung gelangen werde. Deshalb mußte sein Verlangen darnach stehen, sich eine Hausmacht in Deutschland zu verschaffen, denn seine schweizeri- schen und schwäbischen Besitzungen genügten nicht, um ihm die nöthige Machtstellung zu verleihen. Da leitete nun Gott die Sachen also, daß der schweizerische Graf den Grund legen mußte zu dem gewaltigen Oe streich, welches zur Vorhut Deutschlands in den Donauge- genden Jahrhunderte lang den Ansturm der türkischen Horden von den deutschen Ländern abwehren und dem deutschen Reiche seine späteren Kaiser geben sollte. In der Verwirrung der letztverflossenen Jahr- zehende hatte der Böhmenkönig Ottokar I. aus slavischem Blut, und wie alle seine Vorgänger schon seit der Zeit der sächsischen Kaiser Vasall des deutschen Reichs, sich der deutschen Marken: Oestreich, Steier- mark, Krain und Kärnthen bemächtigt und beabsichtigte nichts Gerin- geres, als in diesen östlichen Gegenden ein mächtiges Slavenreich zu gründen. Die Einsetzung eines neuen deutschen Kaisers war ihm sehr unbequem. Er hätte viel lieber gesehen, daß - die kaiserlose Zeit für immer fortgedauert hätte, oder er hätte selbst Kaiser werden müssen. Deshalb verweigerte er dem neugewählten Rudolf die Huldigung, erschien auf wiederholte Vorladung nicht, weigerte sich auf die Klagen, die von allen Seiten über seine Ungerechtigkeit einliefen, sich zu ver- antworten, und wurde deshalb, nachdem alle freundlicheren Mittel er- schöpft waren, in die Reichsacht erklärt. Von Rudolf besiegt und zur Huldigung gezwungen, dann abermals rebellisch und zum Kampfe ausgerückt, ward er (1278) auf dem Marchfelde geschlagen und ge- tödtet. So kamen die östreichischen, steierischen und krainischen Lande mit Zustimmung der deutschen Fürsten an das habsburgische Haus; denn Rudolf belehnte seine eignen Söhne damit. Kärnthen aber übergab er vor der Hand dem Grafen Meinhard von Tyrol, und Böhmen und Mähren an den unmündigen Sohn und Erben Ottokar's. Dieser Mäßigung und Gerechtigkeit beim Antritt des wohl erworbenen Besitzes verdankt ohne Zweifel das habsburgische Haus sein überaus rasches und gesegnetes Emporblühen. Nicht bloß die damals mit be- scheidener Hand an andere Besitzer übertragenen Länder kamen nach- mals gleichfalls in habsburgische Hände, sondern noch größere und

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 440

1859 - Lübeck : Rohden
440 Xxii. §. 5. Erstes Hervortreten Frankreichs zur Demüthigung k. Denn was den drei Waldstädten schließlich doch gelungen war, das suchten stch bald auch die benachbarten Landschaften zu Nutze zu machen. Nach einander traten Luzern, Glarus, Zürich, Zug, Bern der fester be- gründeten Eidgenossenschaft bei, entzogen sich ebenfalls der Vogtei der Habsburger und ihrer anderweitigen Oberherren und bildeten so den festen Kern, an den sich in der Folgezeit nach und nach auch die übri- gen schweizerischen Cantone ansetzten, bis zu der Ausdehnung, welche die Schweiz im Ganzen bewahrt hat. Die habsburgischen Fürsten ha- den es zwar nicht an Versuchen fehlen lassen, ihren Besitz und ihren Einfluß in diesen Gegenden wieder herzustellen, aber mit schlechtem Er- folg. Nach Albrecht's Tode, dem 1308 durch Mörderhand sein Frevel wider seinen Vorgänger Adolf auf den Kopf vergolten war, hatte der Habsburger Herzog Leopold von Oestrcich mit anderen schweizer Grafen und Herren, die ähnliche Verluste erlitten hatten oder befürchteten, sich gegen die freiheitstrotzigen Eidgenossen verbun- den. Aber mit schlechtem Erfolg. Die habsburgische Macht blieb in der Schweiz für immer geschwächt und ging mit der Zeit völlig zu Grunde. So oft es auch die Nachkommen Albrecht's versuchten, den verlorenen Einfluß wiederzugewinnen, die Abtrünnigen zu strafen und ihre Besitzungen zu erweitern, sie hatten jedes Mal nur neuen Verlust und Schaden davon. Die Schlacht bei Morgarten (1315) und später bei Sempach (1386) brachten Oestreichs Fahnen keine Ehre und stählten die Kraft und Zuversicht der schweizer Eidgenossen, daß sie auch den schwersten Kämpfen nicht mehr aus dem Wege gingen, sie selbst draußen aufsuchten als Söldner fremder Fürsten, und leider auf ihre eigne Stärke vertrauend sich allmälig ganz vom deutschen Reichs- verband loslösten. §. 5. Erstes Hervortreten Frankreichs zur Demüthigung 'des Papstthums. Auch bei den Päpsten kam der Hochmuth vor dem Fall. Alles, was frühere mächtigere Päpste von Anmaßung und herrischem Ueber- muth gezeigt haben mochten, war doch für Nichts zu achten gegen den unerträglichen Dünkel und die Alles überschreitende Anmaßlichkeit Bonifacius' Viii. (1294—1303). Er behandelte die angesehen- sten Herrscher als Schulknaben, erklärte Jeden für einen Ketzer, der es wagen würde, daran zu zweifeln, daß dem Papste alle weltliche Ge- walt eben so wohl zustände wie die geistliche, und meinte in seinem thörichten Unverstand, daß auch jetzt noch wie ehemals alle Fürsten vor seinen Bullen und Bannflüchen sich entsetzen und gehorsamlich seinem Willen sich unterwerfen würden. Aber die Zeit war eine an- dere geworden. Zwar nicht überall würden die päpstlichen Anmaßun- gen auf offenen Widerstand gestoßen sein, auch in Deutschland nicht. Die Gewohnheit alter Treue und Gehorsams war dort noch zu mach-
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